Yasoda wurde 2008, zusammen mit ihrer gerade mal 12 Tage alten Tochter Bhumi, aus Anbindehaltung in einem kleinen dunklen Stall gerettet.
Dank dem Projekt Happy Kuh e.V., welches vor über 10 Jahren von Sebastian Becher und Mariela Baca begonnen wurde, konnte Yasoda fast 10 Jahre in Freiheit und zusammen mit ihren Kindern genießen.

Bevor sie auf die Weiden von Happy Kuh e.V. kam, musste sie jahrelang ständig angebunden, umgeben von viel zu vielen Leidensgenossinnen und unendlichem Dreck, in einem viel zu kleinem und dunklen Stall dahinvegetieren. Leider ist es in Deutschland, auch in Biobetrieben, noch gang und gäbe, dass etwa eine Million Rinder in Anbindehaltung gehalten werden.

Dabei werden die Rinder vor allem in kleinen und mittleren Betrieben über die Wintermonate oder sogar das gesamte Jahr mittels Anbindevorrichtung am Hals fixiert, sodass sie sich nicht einmal umdrehen können. Extreme körperliche Beeinträchtigungen wie zum Beispiel entzündete Gelenke, Lahmheit, Liegeschwielen und auch Einschnürungen und Quetschungen am Hals sind häufig die Folge. Hinzu kommen psychische Schäden, da ihnen jegliche Sozialkontaktpflege sowie alle natürlichen Verhaltensweisen versagt werden.

In Freiheit legt eine Kuh beim Grasen bis zu 10 Kilometer in langsamen Tempo zurück. Dazwischen legt sie sich immer wieder nieder um wiederzukäuen. Desweiteren haben Kühe ein ausgeprägtes Sozialverhalten, sie liebkosen ihre Freunde mit ihrer langen rauhen Zunge, rangeln und spielen miteinander und liegen gerne nahe und in Körperkontakt bei ihren besten Freunden. Tiere in der Anbindehaltung können sich maximal hinlegen und auf der Stelle von einem Bein auf das andere treten. Doch Yasoda konnte zum Glück gerettet werden und ihre Tochter Bhumi musste sie niemals erleben.

In der Theorie wurde Happy Kuh e.V. vor über 10 Jahren gegründet. Mariela studierte Nachhaltiges Ressource Management und ihre Abschlussarbeit befasste sich mit dem Thema: Vegetarische, biologische Landwirtschaft & Kuhschutz – eine Lösung zur Rettung der Umwelt.

Mit ihrem Mann fand sie einen Partner, der sich mit ihr einem Projekt zum Kuhschutz widmen wollte. Nachdem die Theorie stand und alles so weit war, konnten die ersten Tiere einziehen. Seit 5 Jahren leben sie nun als Familie mit zwei Söhnen im schönen Saale Holzlandkreis, umgeben von beeindruckender Natur und wunderbare Stille. Der nächste Nachbar ist ungefähr fünf Kilometer Luftlinie entfernt. Der ideale Ort für Kühe und Ochsen. Sie leben in einem netten Stall, von dem aus sie freien Zugang zur Weide haben.

Hier konnte Yasoda ihre Freiheit zusammen mit ihren zwei Kindern Bhumi und Bhima genießen bis zu dem Tag, als ihr Körper nicht mehr wollte. Sie hatte sich festgelegt und konnte nicht mehr selbständig aufstehen und musste, umgeben von ihren Liebsten, erlöst werden.