Stoppels Offener Lebenshof

Lola, die Tochter von Kuh Lieschen, konnte frei auf dem S-O-L Stoppels offener Lebenshof auf die Welt kommen. Der Hof wurde von Marion Diekel im Jahr 2008 im schönen Oberstoppel bei Fulda gekauft. Für Marion war es bereits das vierte Mal, dass sie mit ihren Tieren umzog und diesesmal gründete sie einen Lebenshof.

2012 wandelte sie, zusammen mit Stephie Papendieck, den Hof für Reittherapie, tiergestützte Pädagogik und muttergebundene Kälbchenaufzucht in einen Lebenshof um. Mit Kuh Lieschen gab es die erste Kuh auf dem schönen Hof im naturreichen Haunetal – mittlerweile gibt es eine Herde aus mehreren kleinwüchsigen Rindern. S-O-L ist eine Begegnungsstätte für Tiere und Menschen.

In ihren Ausbildungen zur Reittherapeutin haben Stephie und Marion gelernt, wie viel Tiere einem Menschen geben können und ermöglichen Menschen immer wieder, dies zu erleben. Nur jetzt eben ganz ohne Halfter und Trense. Die Tiere haben die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob sie Kontakt aufnehmen möchten oder nicht.

Eine Freiheit, die nicht jedes Tier hat. Auch unsere sogenannten Haustiere fristen oft ein sehr trauriges und nicht artgerechtes Leben. Wenn sie nicht mehr gut genug sind, enden sie oft in Tierheim in oder verwahrlosen . Von solchen Schicksal hört und liest man immer wieder .

Bevor man sich ein Tier anschafft, sollte man sich 1000% sicher sein, dass man dieses Tier auch mit Liebe, Zuneigung und entsprechenden Ansprüchen versorgen kann und das ein Leben lang. Möchte man einen Hund, sollte der erste Gang in die Tierheime oder zu Tierschutzvereinen sein. Denn dort werden jedes Jahr Tausende von Tieren abgegeben bzw. warten viele Tiere bei Pflegefamilien auf ihr „für immer Zuhause“.

Das Geschäft mit Haustieren boomt. Bei dem stetig wachsenden Geschäftsmodell produzieren die Zooläden und Züchter am laufenden Band „Nachschub“, welcher dann gewinnbringend verkauft wird. Auch hier wird das Tier wieder zu einer Ware. Tiere, die zu schwach sind oder sich nicht verkaufen lassen, erwartet kein schönes Schicksal.

Auf Haltungsfehler bei Hunden und Katzen wird oft hingewiesen. Aber auch Kleintiere leiden oft, und das still, in ihren kleinen Käfigen. Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen müssen häufig unter eintönigen, traurigen Verhältnissen leben.

Für einen Hamster zum Beispiel kann ein „Käfig“ gar nicht groß genug sein und sollte mit einer hohen Bodenschale mit einer dicken Schicht Einstreu ausgestattet sein. Die Zwerge lieben es, sich zu bewegen und in der dicken Einstreu Gänge und Höhlen zu bauen. Leider werden generell viel zu kleine Käfige verkauft, die Leute nicht ausreichend durch gutes qualifiziertes Personal aufgeklärt und die Tiere enden in tristen, viel zu kleinen Käfigen.

Das Problem in unserer Gesellschaft ist, dass Tiere generell als Ware betrachtet werden. Als
Maschine, die funktionieren muss, sei es für die Ernährung, für unsere Belustigung oder als Versuchsobjekte.

Lola hatte das Glück, dass sie als erstes Kalb auf Stoppels Offenem Lebenshof bleiben durfte. Sie kann ihr Leben in Freiheit genießen. Sie ist eine richtige Schmusekuh, die Streicheleinheiten genießt. Jedoch zeigt sie auch, was sie will und was nicht.