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Ich gehe vor die Tür und genieße die ersten Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Tief atme ich ein und fülle meine Lungen mit frischer Frühsommerluft. Es fühlt sich so gut an! Ich spüre in mir das Verlangen raus zu gehen und zu laufen. Laufen und laufen… Die Schuhe auszuziehen… Das frische junge Gras unter meinen nackten Füßen zu spüren… Das Wunder des erwachenden Lebens zu beobachten… Die ersten Hummeln zu sehen… Den Gesang der Vögel zu hören… Sie beim Nestbau zu beobachten… Und immer wieder frische Luft tief einzuatmen… Bis die Sonne untergeht wandere ich durch die Natur. Ich möchte nicht mehr nach Hause, daheim fühle ich mich erdrückt von der Enge des Raumes, möchte sofort wieder raus. Bei weit geöffneten Fenstern lege mich in mein Bett, sammle neue Energie für den nächsten Tag. Dann werde ich die Sonne wieder auf meiner Haut spüren und mich mit all diesen guten Gefühlen und Gückseligkeit füllen…
Doch wie ich so in meinem Bett liege, erwachen in mir die Gedanken an all die Tiere, die niemals das wärmende Sonnenlicht auf ihrer Haut oder ihrem Fell zu spüren bekommen. Die ihr ganzes Leben lang niemals das Gefühl von frischem, sauberem, weichem Gras unter ihren Hufen spüren. Die niemals einfach nur im Gras liegen können und ihr Leben genießen dürfen, während die Sonne auf sie herunter strahlt. Niemals können sie an einem munter gurgelnden Bach ihren Durst stillen. Niemals können sie einfach umherziehen und nichts weiter als frei und glücklich sein. Sie sind ihr Leben lang eingesperrt in dunklen, stinkenden Ställen. Eingepfercht mit tausend anderen leidenden Wesen. Die Luft ist erfüllt vom Fäkalgeruch und dem Gestank von Angst, Schmerz und Leid. Sie werden missbraucht als Fleischlieferanten, als Milchquelle und als Gebärmaschinen. Alles, was sie in ihrem jämmerlichen, kurzen und leidvollen Leben spüren ist Angst, Schmerz und Tod. Ein ganzes Leben voller Qualen und Leid für einen billigen, kurzfristigen Genuss des Menschen…