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Findus wurde am 18.02. 2108 als Zwillingskalb einer schönen grauen Angus Kuh geboren, jedoch wollte sich seine Mutter nicht seiner annehmen. Es war ein eisiger Morgen bei minus vier Grad auf der Elbhalbinsel in Geesthacht. Für Findus waren es schwere erste Tage bei diesen Temperaturen. Doch zum Glück kümmerte sich Elke um das kleine 18 Stunden alte Kalb.
Sie baute ihm, zusammen mit ihrem Sohn, einen warmen Unterstand und der Landwirt, dem Findus gehörte, hatte noch Biestmilch übrig. Die Biestmilch ist die erste Milch, die ein Kalb bei seiner Mutter trinkt. Sie ist mit allen Abwehrstoffen angereichert und hilft beim Aufbau des Immunsystems des Kalbs. Erleichtert nahm er die erste Flasche an, denn sein kleines Flotzmaul war von der Suche nach dem Euter der Mutter bereits ganz blutig gerieben. Vier Mal täglich wurde Findus von Elke mit der Flasche gefüttert und schnell eroberte das kleine Flaschenkalb ihr Herz.
Nach einer Woche zog er zu der kleine Herde im Offenstall, dort konnte er bei der Kuh Lotte immer wieder mal noch einen Schluck Milch ergattern. Lotte übernahm die Sozialisierungsarbeit und auch wenn Findus oft von den Anderen weggetreten wurde und am Anfang noch gegen Krankheiten wie Kälberdurchfall, Husten und Schnupfen kämpfen musste, wuchs er mit mit all der Zuneigung und Liebe, die Elke ihm schenkte, zu einem gesunden Angus Jungbullen heran.
Ihren Offenstall baute Elke im Jahr 2011 für ihre drei Pferde Chika, Jack und Malone. Nachdem sie es als Einsteller bei anderen Offenställen versucht hatte, aber damit nie hundertprozentig zufrieden war, beschloss sie, sich einen eigenen Offenstall ganz nach ihren Vorstellungen zu bauen. Zuerst kamen ihre Pferde bei einem Landwirt in einer Box und dem dazugehörigen Pensionsstall mit Weidegang unter.
Elkes Mann renovierte nach und nach den halben Stall und machte dabei einen so positiven Eindruck, dass der Landwirt sich darauf einließ ihnen ein Stück Weide zu verpachten, das nur 100 Meter von ihrem Wohnhaus entfernt lag. Unter der Bedingung, dass die Kühe immer mal wieder da sein und nachweiden, bzw. mit den Pferden zusammen laufen könnten. Dort bauten sie dann endlich ihren Offenstall.
Zu diesem Zeitpunkt unterrichtete Elke Englisch in Kindergärten und Volkshochschulen und half in der Waldorfschule aus. Schnell kam ihr der Gedanke, ihren Unterricht mit Pferden zu stützen. Deswegen erstellt sie ein Konzept und nannte die kleine Schule: „ShettyChat English, die plüschige Art Englisch zu lernen“. „Ihr“ Landwirt hatte noch zwei alte Ponys, die er nicht mehr brauchte, und sie übernahm die beiden Oldies und eröffnete mit ihnen ihre Schule.
Aus der Galloway Herde und der Angus Herde, die der Landwirt zur Landschaftspflege auf der Elbhalbinsel hält, gab es immer wieder ein „Problemfellchen“, das versorgt werden musste. Mastitis, ein krankes Kalb, ein Kümmerling der nicht genug Milch bekam, ein Kalb ohne Mama, etc. Elke nahm sich ihnen allen an und schnell hatte sie eine kleine Herde bei sich im Offenstall. Drei Ochsen und drei Kühe leben nun bei ihr, einige hatte man ihr überlassen, die anderen hatte sie dem Landwirt abgekauft.
Findus war eines dieser glücklichen „Problemfellchen“. Er war von Anfang an immer etwas anders als die anderen Rinder. Ein Besucher aus dem Allgäu brachte ihm sogar das Laufen am Strick bzw. Halfter und kleine Zirkuslektionen bei. Findus war stets ein sehr aufmerksamer und gelehriger Jungochse. Er öffnete Elke durch seine besondere Art die Augen und sie sagt selbst: „Durch Findus habe ich so viel über Rinder gelernt – vor allem Respekt und Vertrauen.“
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