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Alexandra ist ein kleinwüchsiges Heckrind, welches zusammen mit 12 weiteren Heckrindern frei leben darf. Doch fast hätte sie ein schlimmes Schicksal erwartet. Denn wenn ein Mensch stirbt ist das nicht nur schrecklich für die Menschen die ihn lieben. Hatte dieser Mensch Tiere, für die er die Verantwortung übernommen hat passiert es oft, dass diese Tiere ins Tierheim kommen oder schlimmeres.
Letztes Jahr traf die Initiative Lebenstiere e.V. eben ein so schwerer Schicksalsschlag, ihr guter Freund und Klauenpfleger Yakwilli verstarb plötzlich und unerwartet. Nicht nur, dass sie einen wunderbaren Menschen, der ihnen immer zur Seite stand verloren haben, nein auch für seine Tiere war dies ein großer Verlust. Denn er selbst hatte 13 Heckrinder, ein Zebu und ein Dexter Rind. Diese Tiere standen nun ohne die Sicherheit ihres Besitzers da und es musste schnell gehandelt werden.
Zum Glück haben die Organisationen Initiative Lebenstiere e.V. und Hof Butenland zusammen gehalten, so übernahmen Hof Butenland die Zebukuh Trude und ihren Freund Dexter-Ochse Bo. Yakwilli hatte noch vor seinem Tod der Initiative Lebenstiere e.V. die Verantwortung für seine geliebten Heckrinder anvertraut. Neben der emotionalen schwerwiegenden Komponente kam nun noch viel Organisationsarbeit hinzu. Denn alles musste recht schnell gehen und mal eben 13 Rinder artgerecht unterbringen ist kein leichtes Spiel.
Dazu kamen die Fragen wie sollte ein so kleiner Verein die zusätzlichen Versorgungskosten für die Tiere stemmen. Wo doch die eigenen Tiere im Verein selbst noch nicht alle ausreichend mit Patenschaften gedeckt sind und dazu der Horror Sommer 2018 einen tiefen Einschnitt in die finanzielle Lage durch die horrenden Heupreise gebracht hatte. Glücklicherweise haben sie zumindest für die Unterbringung eine Lösung gefunden.
Den Winter über sind die Heckrinder nun auf einem 11 Hektar großem Gelände mit Wald und Bach untergebracht. Desweiteren hat die Initiative Lebenstiere e.V. Kontakte zu einem Biosphärenreservat in der Rhön knüpfen können. Ab dem Frühjahr bekommen sie dort ein großes Naturschutzgebiet welches die Heckrinder dann beweiden dürfen. So dürfen die Rinder die natürliche Symbiose zwischen Wiese und Rind naturgemäß ausleben. Damit tragen sie einen Beitrag zur Landschaftspflege im Rahmen des Naturschutzes und zugunsten der Artenvielfalt bei.
Für die Initiative Lebenstiere e.V. sind das neue Wege und auch gibt es in Deutschland, so weit der Wissenstand ist, kein vergleichbares Naturschutzprojekt mit geretteten Rindern, die weder geschlachtet noch zur Zucht eingesetzt werden.
Die Rasse der Heckrinder ist in den 1920er Jahren entstanden. Es war der Versuch der Brüder Heinz und Lutz Heck eine Abbildungszüchtzung des Auerochsen zu schaffen. Sprich ein Rind, welches dem ausgerotteten Auerochsen nahe kommt zu züchten.
Hierfür verwendeten sie vor allem Rinder der Rassen Korsisches Rind, Schottisches Hochlandrind, Ungarisches Steppenrind und Murnau-Werdenfelser, seit 1996 auch zunehmend u. a. Sayaguesa und Chianina. Jedoch wurde bei dem Versuch der Rückzüchtung ausschließlich auf die Färbung und Hörner geachtet, der Körperbau des Auerochsen wurde grob vernachlässigt. Hierbei ist es doch vor allem der typisch hohe geschwungene Rücken den Wildrinder vorweisen im Gegensatz zu dem hausrindtypischen niedrigen, geraden Rücken.
Die Brüder Heck waren jeweils Leiter des Zoos in Berlin bzw. München und haben unabhängig voneinander gezüchtet. Da sie hierbei teilweise verschiedene Ausgangsrassen nutzen waren ihre Zuchtresultate auch nur bedingt ähnlich. Jedoch überlebte die Berliner Zuchlinie dne zweiten Weltkrieg nicht. 39 Tiere der Münchner Zuchtlinie überlebten den zweiten Weltkrieg. Sie gründen auf den Kreuzungen der bereits genannten Rinderrassen.
Da es nie wirklich einen großen Seleektionsprozess gab weichen Heckrinder immer wieder stark von ihrem angestrebten Aussehen ab. Die äußerlichen Merkmale des Heckrindes sind züchterisch instabil und sehr variabel.
So gibt es immer wieder Individuen die eine hausrindertypische Fleckenzeichnung, kurze Hörner, große Euter und andere bei Züchtern unerwünschte Charakteristika aufzeigen. Generell kommt das Heckrind viel mehr nach anderen Robustrindrassen, wie z.B. dem Steppenrind, als nach dem Auerochsen. Es ist eines von mehreren auerochsenähnlichen Rinderrassen und hat auch durch seine wilde Population – der größte Bestand lebt im heutigen Oostvaardersplassen unter nahezu wilden Bedingungen – kein Alleinstellungsmerkmal.
Alexandra ist das aber alles egal und auch jedem anderen Heckrind, ob es nun züchterisch makellos ist, dem Auerochsen nahe kommt oder nicht. Sie ist ein sehr energisches Rind und deutet auch gerne mal an, dass sie bereit ist, zu schubsen, wenn ihr gerade etwas nicht passt. Hierzu nimmt sie den Kopf nach unten und zeigt ihre Hörner. Dass Alexandra kleinwüchsig ist tut ihrer Energie und ihrem Willen nichts ab und sie lässt sich erst recht nicht davon unterkriegen.
Die Heckrinderherde der Initiative Lebenstiere e.V. besteht aus 9 Erwachsenenrindern und 4 Kälbern. Alexandra ist eine der Mütter und zieht ihr Kalb Antonius liebevoll groß. Sie kann ihn gefühlt stundenlang abschlecken und bekommt dabei einen ganz seligen Blick. Alexandra ist am 24.06.2015 geboren und ihr Sohn Antonius am 9.5.2018.
Ihren Namen hat sie außerdem von der Lebensgefährtin von Willi. Nach ihr wurde sie von ihm benannt. Willi hatte ihr immer harte Brötchen gegeben. Nicht das gesündeste Rinderleckerchen, aber auch das ist Alexandra egal denn sie liebt Brötchen. Wenn es um Brötchen geht kann sie ganz sanft sein und setzt ihren Hundeblick auf. Dann kann keiner widerstehen und sie bekommt auch mal wieder ein hartes Brötchen als kleinen Snack zwischendrin.
Dank der grandiosen Arbeit und dem Willen diese Rinder vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren kann Alexandra heute noch glücklich mit ihrem Kalb zusammen leben. Der kleine Verein der Initiative Lebenstiere e.V. meisterte all die Herausforderungen die diese spontane Übernahme mit sich brachten.
Glücklicherweise war die Transporteurin eine gute Bekannte von Willi und transportierte die Rinder als letzten Freundschaftsdienst zu ihrem neuen Winterquartier. Jedoch belaufen sich alleine die zusätzlichen Futterkosten auf über 4000 Euro.
Zum Glück griff Hof Butenland extrem großzügig mit unter die Arme und unterstützte die Initiative Lebenstiere e.V. wo sie konnten und spendeten am Ende des Jahres, nachdem sie 2018 selbst im Plus waren, noch zusätzlich einen Beitrag.
Dies alles sichert aber nicht die weiteren Kosten. So ist es noch immer unsicher, ob die Initiative als kleiner Verein so viele zusätzliche Tiere auf Dauer versorgen können. Denn auch anderen Lebensrindern fehlen noch Paten. Auch Alexandra und Antonius haben noch keine Paten.
Wie wichtig Paten sind kannst Du HIER in dem Beitrag über Patenschaften noch mal nachlesen. Wenn Du Interesse hast eine Patenschaft zu übernehmen – es sind bereits Patenschaften ab 5 Euro im Monat möglich – schau bei den Initiative Lebenstiere e.V. vorbei.
Mehr Infos zu den Lebenstieren e.V. findest Du auf deren HOMEPAGE oder auf FACEBOOK