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Die Wilde Hilde wurde von Melanie Vogelei mit ihrem Verein „White Paw Organsiation e.V.“ und Nicole Tschierse mit ihrem Verein „weil Tiere lieber leben e.V.“ gegründet. Nicole war von 2006 – 2016 an mehreren Schlachthöfen als amtliche Tierärztin der Fleischbeschau tätig und versuchte dort schon immer – wo es möglich war – Tierqual zu verhindern.
Als Melanie Vogelei 2016 die Chance hatte, sich einen eigenen großen Lebenshof zu kaufen, holte sie Nicole mit ins Boot. Diese hängte ihren kräftezehrenden Job als Amts-Tierärztin in Schlachthäusern an den Nagel und sie taten sich zusammen, um gemeinsam mehr zu erreichen. Nicoles kleiner „Lebenshof Scottmaring“, welcher sich in Bayern befand, zog mit um und der „Lebenshof Wilde Hilde“ im idyllischen Süd-Niedersachsen wurde gegründet.
Hilde wurde am 24.07.2011 geboren und ist das erste gerettet Rind von Melanie und Nicole. Nach ihr wurde der Hof benannt, denn Hilde war eine Wilde! Mittlerweile ist Hilde gesetzter und hat sich zur Leitkuh der Herde hoch gearbeitet. Sie hilft immer wieder, neue Rinder suverän in die Herde zu integrieren. Als damals zum Beispiel die schon fast blinde Rani ankam, zeigte Hilde ihr, wo die Heuraufe oder das Wasserfass ist.
In Freiheit leben Rinder in Herdenverbänden von 20 – 30 Tieren. Wenn diese Herden jedoch größer werden und eine Anzahl von 50 – 60 Tieren erreichen, gibt es meist nicht nur eine Leitkuh, sondern drei, vier oder sogar fünf Kühe, welche diese Position übernehmen. Die Herdenhierarchie kann aufgelockert werden durch entsprechende Freundschaften, es kann vorkommen, dass z.B. eine Leitkuh mit einer der ganz unteren Kühe eine Freundschaft pflegt. Durch diese Freundschaft erklimmt die Kuh eine höhere Stellung. Jedoch ist die Herdenhierarchie in der Herde immer und dauernd wirksam.
Falls ein Rind mit seiner Rangordnung unzufrieden ist, fordert es über verschiedene Provokationsgesten den entsprechenden Artgenossen mit der gewünschten Hierachieposition heraus. Diese Gesten können über die Kopfstellung oder über Scharren ausgedrückt werden. Alternativ gehen die Herausforderer einfach frontal zur Konkurrenz oder positionieren sich seitlich an dem Herausgeforderten und halten hierbei den Individualabstand nicht ein. Durch diese einfachen „No goes“ provozieren sie ihr Gegenüber so weit, bis es zum Kampf kommt.
Der nur einige Sekunden anhaltende Kampfe ist ein gegenseitiges „Mit-der-Stirn-wegschieben“. Bei manch einem Dickkopf kann dieses Wegschieben jedoch auch schon mal eine halbe Stunde andauern. Bei männlichen Herdenmitgliedern kann auch erst nach einer Stunde der Sieger feststehen. Ist die Rangordnung bestätigt oder neu festgelegt, wird das besiegte Tier kurz verfolgt.
Generell ist es für ein Rind im Mittelfeld am unbequemsten, denn dort müssen die Rinder am ehesten immer wieder eine entsprechende Rangordnung festlegen. Die Rinder, welche oben auf der Hierachieliste stehen, haben sich meist ihren Platz so tapfer und überzeugend erkämpft, dass sie in Ruhe gelassen werden. Die Rinder ganz unten in der Rangordnung gehen sowieso meist jeglicher Konfrontation aus dem Weg und sind zufrieden damit, in Ruhe gelassen zu werden und ihre Stellung nicht weiter verteidigen zu müssen.
Hilde managet die Herdenleitung suverän und ist dabei zu Menschen sehr zutraulich und sanft.
Mehr zur Wilden Hilde findet ihr HIER