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Vor über 15 Jahren beschloss Jan Gerdes die Tierhaltung aufzugeben. Er hatte den Betrieb seines Vaters übernommen und zuerst einmal auf Bio umgestellt. Jedoch konnte er trotz dieser Umstellung die Schreie der Kälber und ihrer Mütter nicht mehr ertragen und beschloss, die Tierhaltung komplett aufzugeben. Als der Schlachter kam, um die Rinder abzuholen, passten 12 Jungrinder nicht mehr auf den Anhänger und Jan beschloss: „Ihr dürft bleiben und einfach sein.“ Das war die Geburtsstunde des Kuhaltersheims Hof Butenland.
Oft wurde er als verrückt abgestempelt und musste sich durch viele böse Kommentare kämpfen. Doch Jan hatte einen Traum und dieser Traum wurde Wirklichkeit: Richtig glückliche Kühe, in Freiheit auf der Weide stehend, nur ihres eigenen Willens wegen, ohne jeglichen Nutzen für Menschen. Bei den Kühen blieb es aber nicht! Bald zogen befreite Hühner, Enten, Pferde und ein ehemaliges Zirkusschwein auf dem Hof ein.
Und dann kam Karin. Karin Mück dokumentiert mit der Kamera in der Hand Jans Leben und den selten alltäglichen Alltag auf Hof Butenland. Wenn sie nicht gerade irgendwo im Gras auf der Weide liegt und Kühe fotografiert, versorgt sie die Hunde und Katzen, die hier ebenfalls ihr Altersruhekörbchen gefunden haben, oder weist das freche Schweinemädchen Rosa-Mariechen in ihre Schranken. Rosa-Mariechen wäre übrigens lieber eine Kuh, oder vielleicht auch ein Pferd, man weiß es nicht so genau. Da hier aber ohnehin alle mehr oder weniger verrückt sind, fällt das auch nicht weiter ins Gewicht und auf Butenland ist sowieso verkehrte Welt.
Endlich ist Jan jetzt auch gerne wieder Bauer. Denn keines der Tiere muss mehr für ihn arbeiten. Im Gegenteil: Er arbeitet jetzt für die Tiere und hat Spaß dabei. Noch immer findet manch einer das sehr verrückt und langt sich an den Kopf. Die Butenländer hingegen finden das KUHL! Und deswegen ist das auch die neue Kuhltur:
Die Tiere, die auf Hof Butenland leben, brauchen keinen Nutzen mehr zu erfüllen, sondern können das tun, wofür sie auf der Welt sind: leben.
Für mich ist Hof Butenland der Inbegriff von Tierschutz und Tierrechtsarbeit, es ist ein Stückchen heile Welt, in die man kommt, wenn man sich die Bilder und Videos anschaut. Jedoch sieht man auch in die Abgründe der Tierausnutzungsindustrie. Immer wenn ein neues Tier ankommt, braucht es viel Liebe, Zuneigung, Geduld und Herzblut der Butenländer um die Sorgefellchen wieder aufzupäppeln. Man sieht den Tieren an, wie viel sie gelitten haben in ihrem oft so kurzem Leben. Wie ausgemerkelt sie sind und wie erschöpft. Und dann über die Monate hinweg sieht man, mit wie viel Liebe und Zuneigung die Tiere langsam wachsen, Zutrauen gewinnen und ihr Leben genießen können.
Wie es Paul erging, könnt ihr in seiner kompletten Geschichte HIER im Blogbeitrag lesen.